Zivilgesellschaft
Was bewirkt Zivilgesellschaft in Bildungslandschaften?
Kommunale Bildungslandschaften leben von bürgerschaftlichem Engagement. Bildungsengagierte reagieren gezielt auf konkrete Bedarfe der Menschen vor Ort und schließen Lücken entlang von Bildungsbiografien. Ob es um Angebote in der Ganztagsschule für Kinder und Jugendliche, Sprachförderung von Migrantinnen und Migranten oder digitale Bildung von Seniorinnen und Senioren geht – die Zivilgesellschaft bringt wertvolle Impulse und Aktivitäten in die lokale Bildungsarbeit ein. Engagierte Einzelpersonen, Initiativen und Vereine bereichern das Bildungssystem, indem sie neben formalen auch non-formale und informelle Lernmöglichkeiten schaffen – etwa in Sportstätten, Museen, Theatern, in der Natur, an Volkshochschulen und im Sozialraum. Auch lokale Stiftungen spielen eine wichtige Rolle, indem sie Projekte finanziell fördern und innovative Ideen einbringen.
Die Zivilgesellschaft erkennt häufig frühzeitig neue Trends und Herausforderungen und kann schneller auf gesellschaftliche und individuelle Veränderungen reagieren als die Verwaltung, wie beispielsweise im Kontext der Integration von Flüchtlingen oder der digitalen Unterstützung von Schulen während der Corona Pandemie zu erfahren war. Denn viele Akteure verfügen über enge Verbindungen zu den Menschen vor Ort. Mit ihren vielfältigen Erfahrungen und Ansätzen sind sie deshalb wertvolle Partner für Kommunen, Bildungspolitik und Verwaltung. Ihre Expertise und Flexibilität ermöglichen es, frühzeitig, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und diese schnell in die Praxis umzusetzen.


Zivilgesellschaftliches Engagement unter der Lupe
Wie genau die zivilgesellschaftlichen Beiträge zur Bildung aussehen, unter welchen Bedingungen sie entstehen und wie sie bestmöglich gefördert werden können, hat das Forschungsprojekt „Zivilgesellschaft und Bildung. Bürgerschaftliches Engagement in Kommunalen Bildungslandschaften“ wissenschaftlich untersucht. Der Stiftungen für Bildung e. V. mit dem Netzwerk Stiftungen und Bildung und das Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) haben empirische Befragungen durchgeführt, die wertvolle Erkenntnisse für die Praxis liefern.
Basierend auf den zentralen Studienergebnisse formuliert die Broschüre 11 Botschaften und Befunde über den Zustand, die Potenziale und Arbeitsbedingungen des Bildungsengagements in Deutschland.
Weitere Analysen und vertiefende Informationen zur Datengrundlage finden Sie in dem ausführlichen Datenreport.

Kommunales Bildungsmanagement im Dialog mit der Zivilgesellschaft
Das Ziel des kommunalen Bildungsmanagements ist es, die Bildungschancen für die Menschen vor Ort zu verbessern und das lebenslange Lernen zu fördern. Besonders im Rahmen verbindlicher Kooperationsstrukturen zwischen der kommunalen Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Organisationen können neue Potentiale für eine aktive Teilhabe und Chancengerechtigkeit entlang der gesamten Bildungskette erschlossen werden.
Die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren bietet die Möglichkeit, Bildungsangebote flexibler und passgenauer auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort abzustimmen. Initiativen aus der Zivilgesellschaft bringen oft innovative Ideen und einen direkten Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern mit und sind kooperationsbereit und -erfahren.
Gestaltung von Kooperationen mit Zivilgesellschaft in Theorie und Praxis
Der Praxistipp der Regionalagentur RLP – SL soll Sie ermutigen, Kontakt zu zivilgesellschaftlichen Akteuren aufzunehmen, die kommunalen Bildungsstrategien zu bereichern und Ihre lokale Bildungslandschaft noch inklusiver und vielfältiger zu gestalten.
Unter welchen Bedingungen Kooperationen zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gelingen, führt Prof. Dr. Monika Gonser, Leiterin der Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg in der zehnten Ausgabe unseres Magazins "Stadt, Land, Bildung" aus. Anhand von mehreren Praxisbeispielen wird außerdem der Wert einer kooperativen Arbeit im Bildungsbereich dargestellt.
Mit dem „Pakt für Pirmasens“ hat die in besonderem Maße von Kinder- und Jugendarmut betroffene Stadt Pirmasens vor über 15 Jahren eine stadtweite Verantwortungsgemeinschaft geschaffen. Gemeinsam setzen sich Akteure aus Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft und lokaler Wirtschaft ein, um die Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Wie das funktioniert, lesen Sie in unserem Transferbeispiel.
Die Checkliste des Netzwerkes Stiftung und Bildung hilft Kommunen und Stiftungen bzw. anderen zivilgesellschaftlichen Bildungsakteuren zu prüfen, ob sie an die wichtigsten Schritte und Bausteine auf ihrem Weg zu einem kooperativen Ansatz gedacht haben.

Zivilgesellschaft vernetzt
Bundesweit schließen sich zivilgesellschaftliche Bildungsakteurinnen und -akteure im Netzwerk Stiftung und Bildung zusammen, um Bildungsallianzen zu stärken und wirksame Projekte sowie gute Ideen miteinander zu teilen. 2024 gründete sich das Stiftungsnetzwerk Rheinland-Pfalz – Saarland – Luxemburg als erstes grenzübergreifendes Netzwerk. Es bietet eine wertvolle Plattform für den Austausch über nationale Grenzen hinweg und fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bildungsakteuren.
Möchten Sie mehr über das länderübergreifende Stiftungsnetzwerk Bildung in Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg erfahren? Weitere Informationen finden Sie hier:
Wenn Sie Interesse an einer aktiven Mitwirkung haben, werden Sie Mitglied des Netzwerkes Stiftungen und Bildung. Bereichern Sie das Netzwerk als Kooperationspartner und profitieren Sie von den vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Sind Sie auf der Suche nach Kooperations- oder Themenpartnern für Ihre lokale Bildungslandschaft? In der umfangreichen Datenbank des Netzwerkes Stiftung und Bildung finden Sie mehr als 1.000 Akteure, die sich bereits engagieren. Stöbern Sie in den verfügbaren Profilen und knüpfen Sie gezielt neue Partnerschaften.
Infothek
In unserer Infothek finden Sie viele Infos und Anregungen für Ihre Projekte zum Thema Zivilgesellschaft.
Weitere Beratungsstellen
Die Stiftungsaufsicht des Landes Rheinland-Pfalz berät Sie und hält Material bereit, wenn Sie eine Stiftung gründen wollen oder bereits ehrenamtlich in einer Stiftung aktiv sind. Außerdem finden Sie hier das rheinland-pfälzische Stiftungsverzeichnis.
Das saarländische Ministerium für Inneres, Bauen und Sport steht auch als Stiftungsbehörde zur Verfügung. Sie bietet Satzungsfragen und bei allen stiftungsrechtlichen Problemen ihre Beratung an.
Die „Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung“ der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei unterstützt Bürgerinnen und Bürger bei der Gestaltung und Mitwirkung an einem lebendigen Gemeinwesen und fördert den Dialog mit und in der Zivilgesellschaft.
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und uns an Lösungen zu arbeiten, die Ihre Bildungslandschaften noch vielfältiger und inklusiver machen.
Sprechen Sie uns an.

