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Teil 2: Wie entsteht ein Bildungsleitbild?

Gelingensbedingungen eines Leitbildprozesses

Als Ergebnis des Leitbildprozesses soll ein Bildungsleitbild entstehen, das von den Akteuren der Bildungslandschaft akzeptiert und als handlungsleitend für ihren Arbeitsalltag angesehen wird.
Der beste Weg diese Akzeptanz zu erreichen, ist es, die Akteure von Beginn an in die zentralen Entwicklungen und Entscheidungen einzubeziehen.

Am Anfang steht die Entscheidung, worüber das Bildungsleitbild eine Aussage machen soll: Geht es um das Verständnis von Bildung, geht es um Qualitätsstandards oder Prinzipien wie Partizipation, Transparenz oder Barrierefreiheit von Bildung? Oder möchte eine Bildungsregion einen Rahmen für die Zusammenarbeit in Projekten setzen? Wichtig ist, dass das Leitbild Antworten auf Fragen gibt, die für den Arbeitsalltag der Akteure anschlussfähig und relevant sind.

Das Bildungsbüro kann die Koordination für einen kohärenten und zielgerichteten Leitbildprozess übernehmen. Dazu gehören die Auswahl und Einladung der Beteiligten, die Organisation der Beteiligungsformate sowie die nötigen Abstimmungen. Eine professionelle Moderation ist notwendig, damit im Prozess hochwertige Ergebnisse entstehen, die in den Rahmen des Leitbilds passen. Es kann sinnvoll sein eine neutrale, externe Prozessbegleitung und Moderation zu engagieren und dafür ein Budget einzuplanen.  

In den meisten Fällen werden die Inhalte in Workshops erarbeitet. Ein Redaktionsteam kann die Ideen und Stichworte zu Texten für das Leitbild verdichten und mit den Teilnehmer:innen der Workshops rückkoppeln, damit die Texte ihre Ideen und Anliegen repräsentieren. Wir empfehlen, diese Entscheidungen und Prozesse nicht allein zu bestimmen. Stellen Sie eine Kerngruppe auf, die die Vielfalt der Bildungslandschaft repräsentiert und den Prozess partizipativ mitsteuert.

In vielen Fällen wird der Stadtrat oder Kreistag als demokratisch legitimiertes Gremium die endgültige Entscheidung über das Leitbild der gesamten Kommune treffen. Deshalb ist es sinnvoll, das Commitment anderer Entscheiderinnen und Entscheider außerhalb der Kommunalverwaltung einzuholen. Schließlich soll das Leitbild für die gesamte Bildungslandschaft gelten.

Zum Thema

Start mit dem Warum

Leitbilder sind keine Projektpläne. Sie sollen Orientierung geben, motivieren und dafür werben bestimmten Werten und Zielen zu folgen. Das schaffen sie, indem beschreiben was für wen erreicht werden sollen und was den Akteuren auf dem Weg dorthin wichtig ist.

Erst im zweiten Schritt überlegt das Bildungsnetzwerk, was getan werden kann um dem Leitbild gerecht zu werden. Genauso wie die einzelnen Bildungsakteure darüber nachdenken sollen, welche Konsequenzen das Leitbild für ihren Alltag in der Bildungspraxis hat. 

Das hat beispielsweise die Fachstelle Kulturelle Bildung in der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) in einem Workshop zu Leitbildern in der kulturellen Bildung vermittelt. 

Hier geht es zur Webseite der Fachstelle Kulturelle Bildung

 

Der goldene Kreis

Ein Weg das systematisch zu entwickeln folgt dem „Golden Circle“ von Simon Sinek aus dem Buch „Frag immer erst: Warum“. Er geht davon aus, dass eine Botschaft dann Resonanz und Engagement erzeugt, wenn Sie diesem Schema folgt: 

  1. Warum: Warum steht man jeden Morgen für die Arbeit auf? Wofür existiert Ihre Institution?
  2. Wie: Wie, also mit welchen Strategien und Standards, soll das Warum erreicht werden?
  3. Was: Was wird getan um das Warum zu erreichen? Was sind die eigenen Produkte oder Dienstleistungen?

Sebastian Müller

Kommunale Beratung

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